Ansichtskarte nach Decin / frankiert mit Tschechoslowakei POFIS-Nr.: 314
Altbunzlau / kraj: Středočeský / okres: Praha-východ / obec s rozšířenou působností: Brandýs nad Labem-Stará Boleslav / pověřená obec: Brandýs nad Labem-Stará Boleslav / více náhledů - mehrere Ansichten / celkový pohled ● náměstí ● kostel P. Marie ● kostel sv. Václava ● Brandýs nad Laben
rückseitig Tagesstempel: "Stara Boleslav / 19. X. 36"
echt gelaufen - übliche Qualität
Masse: 139 x 91 mm
Bemerkung: Brandýs nad Labem-Stará Boleslav (deutsch Brandeis a.d. Elbe-Altbunzlau) ist eine Stadt im Okres Praha-východ in Tschechien. Sie gehört zur Region Středočeský kraj. / Die Doppelstadt entstand 1960 durch den Zusammenschluss zweier ursprünglich selbständiger Städte. Die Geschichte der beiden Teile, Brandýs nad Labem (Brandeis) und Stará Boleslav (Altbunzlau), ist jedoch unterschiedlich. Obwohl beide Teile eine unterschiedliche kulturhistorische Entwicklung erlebten und sie die Elbe voneinander trennt, wuchsen sie zu einem Komplex heran, und die Stadtverwaltung vertritt stets die Interessen beider Teile. Diese Tatsache bestätigte auch ein im Jahr 1998 vollzogenes Referendum, wo sich die Mehrheit der Bürger gegen die Trennung der beiden Teile aussprach. Altbunzlau ist etwa vier Jahrhunderte älter als Brandeis. Es war ursprünglich eine frühmittelalterliche Burgstätte der Přemysliden, die an der Wende vom neunten zum 10. Jahrhundert entstand. Einer der ersten Přemyslidenherrscher, der Heilige Wenzel, wurde dort am 28. September 935 von seinem Bruder Boleslav ermordet. Die Wälder um Altbunzlau waren im Mittelalter ein beliebtes Jagdrevier. Auch Kaiser Karl IV. hielt sich oft dort auf. Er ließ die alte Burgbefestigung aus dem 10. Jahrhundert durch eine neue Steinmauer mit zwei Toren ersetzen, von denen sich eines erhalten hat. Ein düsterer Zeitraum waren für Altbunzlau die Hussitenkriege, in denen die meisten Bauwerke niederbrannten. Seitdem ging die Bedeutung des Ortes zurück. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts mit den Jesuiten blühte die Stadt wieder auf. Sie schufen dort den Palladium-Kult der böhmischen Länder. Die Achtung vor diesem Palladium war so groß, dass Zehntausende von Pilgern an den Wallfahrten teilnahmen. Großer Schaden entstand im Dreißigjährigen Krieg. Die Stadt wurde zunächst durch Schweden, dann durch Sachsen besetzt. In dieser Zeit wurde auch das Palladium entwendet; später wurde es zurückgekauft. Während des Preußisch-Österreichischen Krieges fiel im Jahr 1757 ein Teil von Altbunzlau Feuersbrünsten zum Opfer. In der Schlacht von Bunzlau fiel der preußische General von Wartenberg, der dort begraben ist.